Auf der zweitägigen Zeitreise ins mittelalterliche Brügge begleiten uns Julie und Manon Vermast mit ihren persönlichen Tipps. Die Schwestern leiten das Romantik Hotel De Orangerie im Herzen der Stadt und kennen sich bestens aus.
Tag 1
Ausblick: der 83 m hohe Turm Belfried am Markt.
Morgens. Zeitig brechen wir zu unserem Rundgang auf und erkunden den Stadtkern – natürlich zu Fuß. Ein kurzes Stück schlendern wir den Kanal Dijver entlang, biegen zum Markt ab mit dem 83 m hohen Belfried, einst Brandwache und weithin sichtbares Zeichen des reichen Bürgertums. Die 366 Stufen hinauf sind anstrengend, aber der grandiose Blick entschädigt. Durch verwinkelte Gassen kommen wir zur Bonifatiusbrücke und weiter zur Liebfrauenkirche – beides Hotspots, die bei einem Brügge-Besuch nicht fehlen dürfen.
Genuss pur: Afternoon Tea mit leckeren Scones.
Mittags. Nach einem Bummel durch die Einkaufsstraßen Noordzand und Sudzand ist eine Rast auf dem quirligen Platz Simon Stevinplein genau das Richtige, um sich in einem der Cafés zu stärken. Gleich nebenan bieten zwei der besten Chocolatiers, Dumon und Chocolate Line, alles, was das Schokoladenherz begehrt. Nach einem Abstecher ins Groeningemuseum (flämische Malerei) freuen wir uns auf den Afternoon Tea im Romantik Hotel De Orangerie – eine Köstlichkeit, die im britisch angehauchten Brügge vielerorts serviert wird.
Foto-Hotspot: der Blick vom Rozenhoedkaai.
Abends. Ein Apero am Rozenhoedkaai ist der perfekte Start in den Abend. Der Blick über das Wasser gehört wohl zu den meistfotografierten Motiven Brügges. Und das aus gutem Grund. Gegen den einsetzenden Hunger bietet die Gastronomie Brügges eine große Auswahl an Lokalen – nicht alle sind von guter Qualität. Gerne folgen wir daher der Empfehlung unserer Gastgeberinnen. Im „De Vlaamsche Pot“ und „Bistro Christophe“ schmecken das flämische Biergulasch (Stoofvlees) oder die Muscheln mit Pommes (Moules frites) besonders gut.
Tag 2
Entdeckertour: Bootsfahrt auf den Kanälen.
Morgens. Die Stadt will vom Wasser aus entdeckt werden. Deshalb steht am zweiten Tag eine Bootsfahrt durch die Kanäle von Brügge auf dem Programm. An fünf Stationen kann man in die kleinen Boote steigen (Start täglich ab 10 Uhr). Wir erwischen einen besonders freundlichen Kapitän, der seine Stadtkenntnisse anekdotenreich weitergibt, und erfahren dabei, dass es in „Klein-Venedig“ mehr als 50 Brücken über die Grachten gibt. Und auch das: Der mittelalterliche Stadtkern wurde im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Wie gemalt: Schwäne auf dem Minnewatersee.
Mittags. Im Süden Brügges liegt das Minnewater, ein kleiner, von Bäumen umgebener See. Wir genießen die schöne Umgebung auf einer der Parkbänke am See oder bei einem Spaziergang durch den ruhigen Minnewaterpark. Gleich nebenan besuchen wir den 1245 gegründeten Beginenhof. Auch der ist eine Oase der Ruhe. Besonders im Frühling und Sommer bietet der Innenhof mit einer großen Wiese und dichtem Baumbestand einen malerischen Anblick, wie ihn schon die großen flämischen Maler gerne in ihren Bildern festhielten.
Bierparadies: 400 Sorten bietet das „Cambrinus“.
Abends. Bier wollen wir in Brügge natürlich auch trinken. Und am besten gleich auch noch eine Führung in der letzten verbliebenen Familienbrauerei der Stadt machen: „De Halve Maan“. Bier und Belgien gehören eben zusammen, und so wirbt die Bierbrasserie „Cambrinus“ damit, über 400 Sorten Bier vorrätig zu haben. Weintrinkern sei die „Wijnbar Est“ empfohlen, auch der leckeren kleinen Gerichte wegen, die für eine gute Grundlage sorgen. Damit lassen wir den letzten Abend ausklingen und versprechen, bald wiederzukommen.