Mit dem Glacier Express durch die Schweiz – eine der faszinierendsten Eisenbahnstrecken der Welt
E
s gibt natürlich schnellere Möglichkeiten, die Schweiz zu durchqueren. Aber garantiert ist keine so schön wie die Fahrt mit dem Glacier Express. Der Zug fährt zwischen St. Moritz und Zermatt, braucht für die 291 Kilometer lange Strecke rund acht Stunden. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern keine rekordverdächtige Zeit, aber darum geht es beim langsamsten Schnellzug der Welt auch nicht. Die Waggons rattern auf ihrer Tagesreise durch drei Kantone, durchqueren sieben Täler, rollen über 291 Brücken und durch 91 Tunnel. Und vor den Panoramafenstern läuft die ganze Zeit ein grandioser Naturfilm mit spektakulären Ausblicken, die einfach glücklich machen. Der rot-weiße Zug passiert tiefblaue Bergseen, schlängelt sich durch alpine Hochtäler, überquert Pässe und Schluchten und bietet mit jedem Schienenkilometer neue, großartige Bilder.
Wer etwas Zeit mitbringt, kann die Strecke auch in Etappen mit Übernachtungen zurücklegen. Als erster Zwischenstopp empfiehlt sich Chur, mit einer Siedlungsgeschichte von über 5000 Jahren die älteste Stadt der Schweiz. Über der fantastisch erhaltenen, autofreien Altstadt thront der Bischöfliche Hof mit der 800 Jahre alten Kathedrale. Sie zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Schweiz. Im nur sieben Kilometer entfernten, auf 1350 Meter Höhe liegenden Tschiertschen prägen die traditionellen Holzhäuser den alten Ortskern. 20 Kilometer westlich von Chur wartet in Flims eine einzigartige Landschaft auf die Besucher – die Rheinschlucht, auch als ‚Swiss Grand Canyon’ bezeichnet. Wanderwege führen am Rhein an schroffen Felsen, Wäldern und weiten Wiesen vorbei. Sportbegeisterte können mitreißende Raftingtouren oder Bike-Ausflüge genießen, und von den Aussichtsplattformen lassen sich wunderbare Selfies mit Schlucht im Rücken knipsen.
Seine Endstation erreicht der Glacier Express im Bergdorf Zermatt am Fuße des Matterhorns (4478 m) mit 400 Kilometern Wanderwegen. Eine Zahnradbahn fährt auf den 3089 Meter hohen Gornergrat mit einem atemberaubenden Blick aufs Matterhorn und die Gipfelwelt der Alpen.
Der Zug, dessen Bekanntheit durchaus mit dem legendären Orient-Express vergleichbar ist, gehört zu den Schmalspurbahnen, hat eine Spurweite von nur einem Meter. Dadurch kann er sehr enge Kurven fahren, in Kehrtunnels immer wieder die Richtung wechseln und über Serpentinen zu schneebedeckten Gipfeln kurven. Das alles passiert mit souveräner Gelassenheit, so dass die Reisenden auf der Traumstrecke viel Zeit haben, in Ruhe all die atemberaubenden Naturwunder zu genießen.
Ein weiteres Highlight: die Gastronomie an Bord. Die Gerichte werden an Bord aus regionalen Produkten täglich frisch zubereitet und am Sitzplatz serviert. Fahren, staunen, verwöhnt werden. Für viele Reisende könnte sich der langsamste Schnellzug der Welt ruhig noch mehr Zeit lassen.
Weitere Infos (z. B. Landwasserviadukt etc.) sprechen wir in den Bildtexten an.
Von Montreux am 
Zwischen der Zentral- und der Ostschweiz von St. Gallen bis Luzern verkehrt der Voralpen-Express. Die Fahrt geht vorbei an Seen, sanften Täler und schroffen Bergen. Buchstäblicher Höhepunkt ist das mit ca. 100 m über Grund höchste Eisenbahnviadukt Europas über das Stittertal.