Alltagsforscher Daniel Rettig erklärt, was uns an altem Design so begeistert.

Alltagsforscher Daniel RettigWoher kommt die Begeisterung für den Retro-Trend?
Einerseits haben wir das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht und die Welt sich immer schneller wandelt. Die Gegenwart wirkt hektisch, die Zukunft unsicher – umso reizvoller ist die Vergangenheit. Andererseits neigen alle Menschen dazu, die Vergangenheit zu verklären. Dieses Gefühl projizieren wir auch in gewisse Produkte: Manche davon sind nun mal mit Erinnerungen verknüpft. Sobald wir diese Produkte sehen, nutzen, anfassen, kehrt die Erinnerung zurück.

Warum fahren auch so viele junge Leute auf das alte Design ab?
Weil auch junge Leute das Gefühl haben, dass sich die Welt schnell verändert. Außerdem kann man die Produkte von damals nutzen, um sich in gewisser Weise ironisch abzuheben.

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Ist Retro eine Flucht aus der Gegenwart?
Flucht ja, aber immer nur temporär. Man kann in Erinnerungen schwelgen und sich trotzdem auf die Zukunft freuen. Man muss sich nur bewusst sein, dass die Vergangenheit nicht wiederkommt.

Warum macht das Fahren auf Retrorädern so viele Menschen glücklich?
Weil mit Produkten gewisse Erinnerungen verbunden sind oder aufgebaut werden an eine Zeit, die im Nachhinein sorgenfreier wirkt. Sobald wir uns auf ein Retrorad setzen, sind die Erinnerungen wieder da, erlauben uns die gedankliche Reise in die Vergangenheit – und das macht glücklich.

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