Der „Ironman“ ist die anspruchsvollste Variante der Ausdauersportart aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Es gibt aber Wettbewerbe beim Trend-Dreikampf, die auch für Hobbysportler locker zu schaffen sind
Am Anfang war es nur eine verrückte Idee. 1978 diskutierten einige Ausdauersportler auf Hawaii darüber, welche Disziplin wohl die höchsten Fitnessansprüche stellt: Laufen? Schwimmen? Radfahren? Einer von ihnen schlug vor, es einfach mal auszuprobieren und alle drei Sportarten in einem Wettbewerb durchzuziehen, unmittelbar hintereinander: 3,8 Kilometer Schwimmen. 180 Kilometer Radfahren. Und dann noch rasch einen Marathonlauf über 42 Kilometer – etwas für Sportler mit eiserner Kondition also. Daher der Name. Am 18. Februar 1978 fand der erste „Ironman“-Triathlon der Geschichte auf Oahu statt. 16 Teilnehmer gingen an den Start. Zwölf „Eisenmänner“ erreichten das Ziel.
Diese Entstehungsgeschichte des Ironman passt perfekt zur ständig wachsenden Gemeinde von begeisterten Triathleten in aller Welt. Denn die gelten Normalsportlern immer auch als ein bisschen verrückt, angesichts der Wahnsinnsdistanzen, die ein Ironman-Wettkampf mit sich bringt.
„Das Wichtigste für Profis und Amateure: Vergiss nie, dass Du es tust, weil du es liebst!“
– Jan Frodeno –
Jeder kann teilnehmen
Dabei kann man beim Triathlon auch ganz klein anfangen, denn er ist nicht automatisch mit dem Ironman gleichzusetzen. Es gibt viele unterschiedliche Distanzen, von denen einige mit etwas Training auch für Hobbysportler zu bewältigen sind. Am verbreitetsten sind folgende Varianten:
+ Super-Sprint: 400 Meter Schwimmen, 10 Kilometer Radfahren, 2,5 Kilometer Laufen
+ Sprint: 500 oder 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen
+ Olympische Distanz: 1.500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen
+ Mittelstrecke: 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren, 21,1 Kilometer Laufen (Halbmarathon)
+ Langstrecke (Ironman): 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen (Marathon)
Bei Volkstriathlon-Wettbewerben werden zum Teil noch kürzere Strecken angeboten. Mit einer ordentlichen Grundfitness und etwas Vorbereitung steht der Anmeldung nichts im Weg. Nicht einmal in die Ausrüstung muss man am Anfang viel investieren: „Zum Einstieg und vielleicht zur Teilnahme an einem Volkstriathlon braucht man nicht mehr als Badezeug, Laufschuhe, Sporthose und T-Shirt sowie einen Helm und ein Fahrrad.
Das muss nicht einmal ein Rennrad sein. „Ein normales Straßenrad oder Mountainbike tut es auch“, erklärt Nils Flieshardt (40), Chefredakteur des Fachmagazins „triathlon“. „Lediglich bei den Schuhen sollte man von Anfang an darauf achten, dass sie zum Laufstil, zum Gewicht und möglichen Fußfehlstellungen passen.
Steigende Popularität
Der leichte Einstieg ist einer der Gründe für die steigende Popularität der Sportart in ganz Europa. Die Zahl der Teilnehmer an Wettkämpfen geht an die Millionengrenze. Allein in Deutschland waren es im vergangenen Jahr laut Deutscher Triathlon Union mehr als 270.000 Menschen bei rund 630 Events, darunter viele reine Freizeitsportler.
Mit den Ambitionen wächst die Ausrüstung
Wer intensiver mitmischen möchte, muss allerdings auch etwas mehr Aufwand betreiben. Flieshardt: „Bei anspruchsvolleren Ambitionen sollte man sich ein Rennrad anschaffen. Eine spezielle Triathlonmaschine muss es noch nicht sein. Normale Rennräder lassen sich mit Clip-ons ausstatten, die für eine bessere Aerodynamik sorgen. Bei manchen Wettbewerben ist außerdem ein Neoprenanzug Pflicht.“
Eine ordentliche Grundausstattung kostet nach Einschätzung des Experten etwa 1.700 Euro (siehe Kasten). Als Trainingsaufwand zur Vorbereitung auf den ersten Triathlon mit Olympischer Distanz sollten Sportler mindestens zehn Wochen mit vier bis sechs Stunden Training pro Woche einplanen. Nils Flieshardt warnt aber davor, es zu übertreiben: „Zu viel Training kann auch schaden. Einsteiger sollten mindestens einen Ruhetag pro Woche einlegen.“
Wichtig sei es ohnehin, locker an die Sache heranzugehen. Das Ziel für den ersten Wettkampf sollte nicht anders lauten als: Spaß haben und ankommen. Schließlich kann nicht jeder gleich ein Ironman sein.